Beginn der Umbeseilung bei Groitzsch. Foto: 50Hertz
Durch einen Wechsel auf Hochtemperatur-Leiterseile erhöht 50Hertz die Strom-Übertragungskapazität auf dem ersten Abschnitt einer wichtigen 380-kV-Freileitung zwischen Sachsen und Thüringen. Zwischen Zeitz in Sachsen-Anhalt und Groitzsch im Freistaat Sachsen haben am 17. August Seilzugarbeiten für den 27 Kilometer langen östlichen Abschnitt eines Gesamtvorhabens begonnen, das die Umspannwerke Pulgar südlich von Leipzig und Vieselbach bei Erfurt miteinander verbindet. Die neuen Freileitungsseile haben eine spezielle Legierung, sodass sie bei gleicher Spannung zukünftig rund 40 Prozent mehr Strom transportieren können: Die Stromstärke erhöht sich von rund 2.500 auf 3.600 Ampere. Lediglich an drei Stellen werden dafür bestehende Masten um bis zu fünf Meter erhöht, damit weiterhin ausreichend Bodenabstand gehalten wird.
Bei den Seilzugarbeiten benutzen Freileitungsmonteure das vorhandene alte Leiterseil als sogenanntes Vorseil, um die neuen Leiterseile über Rollen an den Masten anzubringen. Da für diese Arbeiten die Leitung ausgeschaltet werden muss und dies aus betrieblichen Gründen nur in geplanten Zeitfenstern geschehen kann, wird der Seilzug in zwei Phasen durchgeführt. In diesem Jahr sind die Baufirmen von August bis Oktober vor Ort aktiv. In folgenden Leitungssegmenten finden die Arbeiten statt:
- Auf dem Gebiet der Stadt Groitzsch im Freistaat Sachsen: Von Mast 14 bei Audigast bis Mast 36 bei Pautzsch (ca. 9 km Länge)
- Auf dem Gebiet der Stadt Zeitz und der Gemeinde Elsteraue in Sachsen-Anhalt: Von Mast 57 bei Gleina bis Mast 65 bei Geußnitz (ca. 3,5 km Länge)
Die übrigen Segmente im östlichen Abschnitt werden im kommenden Jahr umbeseilt, voraussichtlich ebenfalls von August bis Oktober. Die Masterhöhungen sind im Frühjahr 2021 vorgesehen. Die Nutzerinnen und Nutzer der Flächen, auf denen die Arbeiten stattfinden, wurden und werden rechtzeitig informiert. Auch den Gemeinden und Kreisverwaltungen liegen Informationen zum Baugeschehen vor.
Das Vorhaben ist notwendig, um dem steigenden Transportbedarf – insbesondere aufgrund des Ausbaus Erneuerbarer Energien – gerecht zu werden. In den weiteren Abschnitten (Mitte und West) der 105 Kilometer langen Freileitung sind umfangreichere Maßnahmen und daher Planfeststellungsverfahren erforderlich. Diese werden voraussichtlich 2022 abgeschlossen.