Power-to-Heat: Strom in Wärme umwandeln
Wenn Windräder mehr Strom produzieren als vor Ort genutzt oder weiter transportiert werden kann, müssen Anlagen häufig abgeregelt werden. Um das zu umgehen, engagiert sich 50Hertz bereits seit mehreren Jahren in Power-to-Heat-Projekten, mit denen der überschüssige Windstrom für die Wärmeversorgung in kommunalen Wärmenetzen genutzt wird. Power-to-Heat (PtH)-Anlagen funktionieren dabei wie Wasserkocher im Großformat: Mit Strom wird Wasser erhitzt, das dann im Fernwärmenetz zur Versorgung von Verbrauchern mit Heizwärme und Warmwasser eingesetzt wird. So kann bei einem steigenden Anteil von Strom aus Erneuerbaren Energien bereits ein Beitrag zur Wärmewende geleistet und gleichzeitig sicher und effizient in das Stromsystem integriert und es können gleichzeitig andere Brennstoffe eingespart werden.
Gemeinsam mit verschiedenen Partnern hat 50Hertz bereits drei PtH-Projekte in Betrieb genommen und weitere vier Anlagen befinden sich im Bau, davon das jüngste in Halle (Saale).
- Stadtwerke Parchim (2 MW), Inbetriebnahme 2021
- Stadtwerke Stralsund (6,5 MW), Inbetriebnahme 2021
- GETEC Hamburg – Anlage Mümmelmannsberg (5 MW), Inbetriebnahme 2021
- Neubrandenburg (30 MW), geplante Inbetriebnahme 2023
- Rostock (20 MW), geplante Inbetriebnahme 2023
- Wedel (80 MW), geplante Inbetriebnahme 2023
- Halle (40 MW), geplante Inbetriebnahme 2023
Zwei weitere Projekte sind aktuell in Vorbereitung:
- Erfurt (20 MW), geplante Inbetriebnahme 2023
- GETEC Hamburg – Anlage Billstedt (4,1 MW), geplante Inbetriebnahme 2023
Grundlage für die Zusammenarbeit sind Regelungen im Energiewirtschaftsgesetz aus dem Jahr 2017 und 2021. Sie ermöglichen es 50Hertz, mit Betreibern sogenannter Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen Redispatch-Verträge über Errichtung und Betrieb von PtH-Anlagen abzuschließen und gemeinsam zu errichten. Die Partner planen, bauen und betreiben die Anlage, 50Hertz übernimmt die Investitionskosten und bezieht sie ins Engpassmanagement ein: die Grundlage für unser PtH-Prinzip „Nutzen statt abregeln“.