Gleichstromverbindung wird mit effizienter 525-kV-Technologie errichtet
Beispiel für 525-kV-Erdkabel. Foto: Jan Pauls
Beim Bau der Gleichstromverbindung SuedOstLink kommen Gleichstromerdkabel mit einer Spannungsebene von 525 Kilovolt (kV) zum Einsatz. Durch die höhere Spannungsebene können die Erdkabel mehr Leistung übertragen. Das bisherige Genehmigungsverfahren nannte sowohl eine Auslegung mit 320 kV als auch 525 kV als Optionen.
Für den SuedOstLink bedeutet die Entscheidung für 525 kV Spannung, dass nur zwei Erdkabel erforderlich werden, um die benötigte Leistung von 2.000 Megawatt (MW) zu übertragen. Da ein steigender Übertragungsbedarf vom Nordosten Deutschlands in den Süden absehbar ist, prüfen die Projektpartner 50Hertz und TenneT nun, ob zusätzlich zu den zwei 525-kV-Erdkabeln zwei weitere Leerrohre mitverlegt werden. In diese Leerrohre könnten dann – wenn sich der Mehrbedarf einstellt – mit vergleichsweise geringem Aufwand weitere zwei Erdkabel eingezogen werden. Die gesetzliche Option für diese vorausschauende Planung besteht seit Mitte dieses Jahres.
Wichtig: Die Kombination von zwei 525-kV-Erdkabeln und zwei Leerrohren entspricht von den räumlichen Dimensionen der – nun zu den Akten gelegten – 320-kV-Variante, die für eine Übertragung von 2.000 MW vier Erdkabel erfordert hätte. Damit bliebe es bei einer Breite der Erdkabelbaustelle von ca. 40 bis 45 Metern (Regelarbeitsstreifen). Ins Grundbuch eingetragen würde ein sogenannter Schutzstreifen von ca. 20 Metern.
Grundlage der Entscheidung zur Wahl der Spannungsebene waren die erfolgreichen Tests der am Markt verfügbaren 525-kV-Erdkabel. Diese hatten im Herbst 2016 begonnen. Dazu wurden die Kabelsysteme unter weitgehend realen Bedingungen aufgebaut und gezielten Höchstbelastungen ausgesetzt. Die Tests fanden in Prüflaboren in Mannheim und Schweden statt. Diese erfolgreich verlaufenen Präqualifikationstests nach den Anforderungen der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber und internationalen Standards (CIGRE) haben nachgewiesen, dass die 525-kV-Kabel zuverlässig und sicher eingesetzt werden können.
Meldung der deutschen Übertragungsnetzbetreiber zum Thema
Details zum Vorhaben auf der Internetseite von 50Hertz