Mit Hilfe einer Computersimulation konnte die Lage der verschiedenen Trassenvarianten im Gelände gut beurteilt werden. Foto: Jan Pauls.
Auf sechs Infomärkten entlang des Abschnitts Ost hat 50Hertz vom 10. bis 15. Februar 2020 weiterführende Hinweise zu den verschiedenen Trassenvarianten gesammelt. Zahlreiche Vertreter von Agrarbetrieben und Besitzer von Wald- und Ackerflächen nahmen auf den Infomärkten in Zedlitz, Rußdorf (Hilbersdorf), Pleißa, Wettelswalde, Callenberg und Franken (Waldenburg) das Gesprächsangebot von 50Hertz an und informierten sich über die Varianten der Trassenplanung
Projektleiterin Elke Korn zog darum im Anschluss eine grundlegend positive Bilanz der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung: „Die Planungen werden konkreter und das wirkte sich auch auf die Resonanz zu unseren Veranstaltungen aus. Wir konnten viele Kontakte knüpfen und Fragen beantworten – und dies in einer stets konstruktiven Atmosphäre. Kritisches Fragen und Nachhaken ist verständlich. Ich hatte aber den Eindruck, dass wir vermitteln konnten, warum wir welche Variante geplant haben und wie und wo die Besucher sich im weiteren Verfahren einbringen können.“
Die Tour begann nach stürmischer Anfahrt am Montag in Zedlitz. Hier wurde positiv aufgenommen, dass die Vorschlagstrasse weiter von der Siedlung abrückt. In Rußdorf bei Hilbersdorf machten Anwohner aus Liebschwitz deutlich, dass die Vorschlagstrasse akzeptabel ist, die Alternative aber entschiedenen Widerspruch hervorruft. Mittwochs in Pleißa stand im Vordergrund, dass die zusätzliche Leitung an der Autobahn keinen neuen Raum beansprucht, sondern zwischen den bestehenden Trassen ihren Platz findet. In Wettelswalde meldeten sich einige Eigentümer zu Wort und versorgen sich mit Informationen zu Entschädigungen. In Callenberg sprachen sich einige Anlieger klar für eine Trassenvariante aus, die gegenüber dem 50Hertz-Vorschlag noch etwas von Langenchursdorf abrückt. Und am Samstag diskutierte der Infomarkt in Franken bei Waldenburg intensiv über die beiden vorgelegten Varianten. Soll die Situation lieber so bleiben wie bislang oder gibt es einen in Richtung Norden verschobenen Trassenverlauf um Dürrenuhlsdorf herum? Hier geht 50Hertz zunächst mit einer Variante in das Verfahren, die auf neuer Route den Abstand zur Thomas-Müntzer-Siedlung Siedlung vergrößert, während die bislang parallel verlaufende Bahntrasse aber bleiben würde.
Bis zur Antragskonferenz, die für April/Mai erwartet wird, bleibt Gelegenheit, sich vor Ort über die Vorschläge eine Meinung zu bilden. Dann wird die Bundesnetzagentur eine Bestandsaufnahme der Trassenvorschläge durchführen und den Untersuchungsrahmen für die Planfeststellungsunterlagen festlegen.