Unternehmen begrüßt Bestreben zur Stärkung des Binnenmarktes
50Hertz begrüßt das Bestreben der Europäischen Kommission, den Binnenmarkt mit dem Clean Energy for all Europeans Package weiter zu stärken. Der Großteil der vorgeschlagenen Maßnahmen stellt hierfür eine gute Grundlage dar. Zu den besonders begrüßenswerten Maßnahmen gehören die folgenden:
- Beseitigung von Hemmnissen zur freien Preisbildung an den Strommärkten
- Stärkung der Bilanzkreisverantwortung
- Ermöglichung konsistenter Handelsprodukte an den Strommärkten (u.a. Vorgabe einer einheitlichen Abrechnungsperiode von 15 min für Bilanzausgleichsenergie).
- Wettbewerbliche Ermittlung der Förderung Erneuerbarer Energien
Einzelne der im Paket enthaltenen Vorschläge sind jedoch aus Sicht von 50Hertz nicht erforderlich, um den Binnenmarkt weiterzuentwickeln. So sollen neue Lösungen für Probleme eingeführt werden, die bereits durch die Implementierung des 3. Binnenmarktpaketes behoben werden. Anstelle der konsequenten Umsetzung dieser bereits begonnenen Maßnahmen werden nun neue Maßnahmen vorgeschlagen, die teilweise erhebliche Nachteile mit sich bringen. Insbesondere gilt dies für die folgenden Themen:
- Die Zentralisierung der Systemführung durch Einrichtung sogenannter Regional Operational Center (ROC) schafft Risiken für die Systemsicherheit und für die Umsetzung der Energiewende.
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Die Einstufung der deutschen Netzreserve als Kapazitätsmechanismus führt zu Mehrkosten für die Verbraucher und wahrscheinlich Teilung von Preiszonen.
- Die wettbewerbliche Beschaffung von Redispatch ist aufgrund von Marktmacht und Rückwirkungen auf die Spotmärkte (Anreize zu missbräuchlichem Bieterverhalten) höchst problematisch. Wie auch die Vorgaben zur Berechnung grenzüberschreitender Kapazitäten erhöhen sie ohne Not die Kosten für Engpassmanagement und belasten damit unnötig die Stromverbraucher.
Stellungnahme als pdf-Datei