Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Dafür müssen nicht nur die Erneuerbaren Energien, sondern auch die Stromnetze ausgebaut werden. Der OstWestLink ermöglicht als Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung einen Leistungsaustausch zwischen Niedersachsen und Sachsen, erhöht die Übertragungskapazität in nordöstlicher Richtung und entlastet die Transportachsen zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Der OstWestLink ist ein Gleichstromvorhaben und erstreckt sich über etwa 600 Kilometer zwischen dem Suchraum Nüttermoor (Niedersachsen) und dem Suchraum bei Streumen in Sachsen.
Im Netzentwicklungsplan 2037/45 wurde OstWestLink als Maßnahme DC 40 vorgeschlagen und am 1. März 2024 von der Bundesnetzagentur bestätigt. Damit ist nach Konsultation und eingehender Prüfung seitens der Behörde der energiewirtschaftliche Bedarf festgestellt. Mit der Bestätigung hat die Bundesnetzagentur OstWestLink um zwei Gigawatt und um zwei zusätzliche Netzverknüpfungspunkte, Dörpen in Niedersachsen und Klostermansfeld in Sachsen-Anhalt, erweitert.
Beschleunigtes Genehmigungsverfahren
Mit dem Ziel, die Genehmigung neuer Gleichstromverbindungen, die von der Bundesnetzagentur (BNetzA) genehmigt werden, zu beschleunigen, hat der Gesetzgeber im Jahr 2022 das Genehmigungsverfahren in Teilen geändert. Mit dem sogenannten Präferenzraumverfahren suchen im ersten Genehmigungsschritt – anders als bisher – nicht die Vorhabenträger geeignete Korridore. Stattdessen entwickelt die BNetzA einen fünf bis zehn Kilometer breiten Präferenzraum, in dem die Vorhabenträger im nachfolgenden Planfeststellungsverfahren den grundstücksgenauen Trassenverlauf planen.
Vermaschtes Gleichstromnetz und gemeinsame Kommunikation
Während Gleichstromverbindungen bislang als reine Punkt-Zu-Punktverbindungen geplant wurden, soll mit innovativer Technik aus dem OstWestLink, zusammen mit den Vorhaben NordWestLink (DC41) und SüdWestLink (DC42), das vermaschte Gleichstromnetz „StromNetz DC“ entstehen. Die daran beteiligten Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, TenneT und TransnetBW halten dabei an dem Grundsatz einer frühzeitigen Information fest und werden ihre Dialogangebote koordinieren.
Informationen zu den neuen Gleichstromprojekten mit Präferenzraumkarten (WebGIS) befinden sich auf der gemeinsamen Webseite: www.stromnetzdc.com